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Verfahren gegen Anti-WAA-Landrat

München (taz) - Jetzt wird das Disziplinarverfahren gegen den Schwandorfer Landrat und aufrechten WAA-Gegner Schuierer doch eröffnet. Anfang April beginnt vor dem Regensburger Verwaltungsgericht der Prozeß. Die Klageschrift der Bezirksregierung gegen Schuierer ist zwanzig Seiten lang. Dem Landrat wird darin vorgeworfen, daß er den Polizeieinsatz bei der Räumung des zweiten Hüttendorfes auf dem WAA-Gelände als „Terror in Vollendung“ bezeichnete und von „Zynismus und brutalen Durchsetzungsmethoden Straußscher Prägung“ sprach. Außerdem ist er nach Ansicht der Regierung im August '85 unerlaubt auf einer Kundgebung gegen die „Oberpfälzer Atommüllfabrik“ als Hauptredner aufgetreten. In der Zeit vor Weihnachten sah es so aus, als würde die Regierung von ihrem Vorhaben doch noch Abstand nehmen. Schuierer bekam vom Regierungspräsidenten der Oberpfalz, Krampol, ein Entschuldigungsschreiben vorgelegt, das er nur noch unterschreiben sollte. Der Landrat lehnte das ab und erklärte, er habe den verstorbenen Ministerpräsidenten Strauß nie beleidigen wollen und sehe deshalb keinen Grund, sich zu entschuldigen.

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