: Springer macht mobil
■ Umfrage des Springer-Verlags droht mit Kopf-an- Kopf-Rennen zwischen Regierungs- und Oppositionsparteien
Damit die WählerInnen bloß nicht meinen, die Wahl sei bereits gelaufen, veröffentlichte die Springer-Presse gestern schnell noch eine Umfrage, die Diepgen-WählerInnen zur Wahl bewegen soll. Die Ergebnisse schließen nämlich ein „Kopf-an-Kopf-Rennen“ zwischen Regierungs- und Oppositionsparteien nicht aus. Nach der vom Springer -Verlagshaus in Auftrag gegebenen Umfrage erreicht die CDU 41 Prozent, die FDP nur 7 Prozent. SPD und AL legen dagegen zu: Sozialdemokraten 36 Prozent, AL 11 Prozent. Bei einer neuen Infas-Umfrage für den SFB geht der Trend in die gleiche Richtung: CDU 40 Prozent, SPD 36 Prozent, FDP 8 Prozent, AL 10 Prozent. Laut Infas bekommen die rechtsradikalen „Republikaner“ 3 Prozent der Stimmen. So unterschiedlich die Ergebnisse sind, sie nutzen offenbar allen. Momper freute sich per Presseerklärung darüber, daß es aufwärts gehe, und verspricht „Gerechtigkeit nur mit einer starken SPD“. Die Regierungsparteien fürchten schon seit einiger Zeit, daß ihre WählerInnen zu sehr auf den Fortbestand der Koalition vertrauen, auch wenn sie nicht selber wählen. Daß die rot-grüne Mehrheit aber in keinem Falle droht, ist der gleichen Ausgabe zu entnehmen. Besorgten LeserInnen gegenüber bekräftigt Momper noch einmal seine Abneigung gegen die AL. Während er vor kurzem die Koalition mit allen drei Abgeordnetenhaus-Parteien nicht ausschloß, will er nun mit der AL bestimmt nicht mehr, schon deshalb, weil er an deren Zuverlässigkeit zweifle. taz -LeserInnen wissen: Er hat sich damit mindestens eine Stimme verscherzt: Harald Juhnke wird sie ihm schon deshalb versagen.
RiHe
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