: "...Manche Herrscher halten das Wort..." (Gedicht von Nabil Janabi)
...
Manche Herrscher halten das Wort
Gefangen
Schlagen es in Ketten, knebeln den Mund
Verweigern Zigaretten
Zeitungen
Und Bücher, sogar das Papier,
Um einen letzten Willen zu äußern,
Und einen Stift zum Schreiben.
Doch trotz aller Herrscher, trotz ihrer Macht
Trotz Radar und Raketen, die
Des Dichters Himmel überwachen
Wird das Wort weiterfliegen
In die ganze Welt.
Keine Macht kann es halten, kann seine
Ankunft auf einem Flugplatz vereiteln
Denn das Wort ist ein Vogel
Der kein Visum braucht
Für Freiheit
Und Demokratie Nabil Nanabi
Zeilen aus dem Gedicht des irakischen Schriftstellers Nabil Janabi, für dessen öffentliche Lesung 1976 vor kurdischen Widerstandskämpfern in Mogul er verhaftet und gefoltert wurde. Nabil Janabi lebt heute im britischen Exil.
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen