: Streik in Sägewerk beendet
■ Streikende handeln nach vier Monaten Ausstand Kompromiß mit Staatskanzlei aus
Hannover (taz) - Nach vier Monaten Streik haben die Arbeiter der Firma Mackensen in Osterode am Harz jetzt schweren Herzens einen Kompromiß akzeptiert und gestern die Arbeit in dem Holzverarbeitungsbetrieb wieder aufgenommen. Der von Albrechts Staatskanzlei vemittelte Kompromiß, den die zuletzt noch 15 Streikenden akzeptieren mußten, sieht zum ersten Mal den Abschluß eines Haustarifvertrages zwischen Mackensen und der Gewerkschaft Holz und Kunststoff vor. Im Zuge der Einigung verlieren allerdings auch drei der Streikenden ab Februar ihren Arbeitsplatz in dem Sägewerk. Die Staatskanzlei hat zugesichert, den Gekündigten bis dahin Ersatzarbeitsplätze in der näheren Umgebung zu beschaffen.
Für den erstmaligen Abschluß eines Tarifvertrages in dem kleinen Holzverarbeitungsbetrieb, der bei Aufnahme des Streiks 38 und nunmehr durch die Einstellung von Streikbrechern rund 50 Beschäftigte hat, mußte die Gewerkschaft allerdings eine Festschreibung des niedrigen Lohnniveaus auf Jahre hin akzeptieren. Dem Haustarifvertrag, der am 1.Dezember 1989 in Kraft treten und bis 1991 laufen soll, wurden die Löhne zugrunde gelegt, die Mackensen vor dem Beginn des Streiks zahlte. Schon damals zahlte Mackensen fünf bis zehn Prozent weniger, als es der normale Tarifvertrag vorsieht.
ü.o.
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