: B E R L I N E R P L Ä T Z E
M E I N U N G E N Z U R W A H L ■ Leopoldplatz, Wedding
Herbert K. (52), arbeitslos, Wedding: Die „Republikaner“ hätten noch mehr Stimmen kriegen müssen. Und die Chaoten aus Kreuzberg dürfen auf keinen Fall in den Senat. Neuwahlen sind wohl unausweichlich.
Barbara H. (29), Kellnerin, Charlottenburg: Eine rot-grüne Koalition halte ich jetzt für das Vernünftigste. Das Gerede von Momper über das Verhältnis der AL zur Gewalt ist absurd.
Erika L. (39), Verkäuferin, Frohnau: Entweder die AL findet eine Formulierung, die eine Koalition mit der SPD perfekt macht, oder es gibt Neuwahlen. Eine große Koalition wäre gegen das Votum der Wähler.
Christian H. (44), Angestellter, Wedding: Bloß Neuwahlen. Dann bekämen die „Republikaner“ nur 2 bis 3 Prozent. Die wurden doch nur aus Protest gewählt.
Ernst S. (73), Rentner, Wedding: Mir ist im Moment so ziemlich alles egal. Da kann zusammengehen, wer will. Meine Frau und ich sind schon froh, daß wir einen deutschen Paß haben.
Helmut P. (45), Bauarbeiter, Wedding: Wegen der Ausländer bin ich dreimal arbeitslos geworden, und jedesmal, wenn ich einen neuen Job gefunden hatte, habe ich weniger Stundenlohn bekommen. Egal, was jetzt passiert, wichtig ist, daß die „Republikaner“ mitmischen.
Richard E. (58), Angestellter, Moabit: Ich bin für eine große Koalition. Die SPD kann doch nicht mit den Chaoten zusammengehen. Stellen Sie sich mal vor, es gäbe wieder besetzte Häuser und Krawall.
Tina V. (22), Azubi, Moabit: Mir gefällt dieser ganze Rummel um die Politik nicht. Ich habe auch nicht gewählt. Wenn es darum geht, wen ich favorisiere: Bisher war ich eigentlich mit Eberhard Diepgen sehr zufrieden.
Oliver L. (42), Angestellter, Wedding: Viele aus meiner Firma haben die „Republikaner“ gewählt, weil sie den anderen Parteien eins auswischen wollten. Meine Meinung: Aus dem Abgeordnetenhaus müssen die so schnell wie möglich wieder raus. Deren führende Köpfe haben damals doch bei Adolf Hitler mitgemacht. Die Situation ist eigentlich unglaublich.
Anja D. (19), Studentin, Tegel: Was jetzt politisch in der Stadt passieren soll? Dazu kann ich nur sagen: Ab in die Urne!
Hans P. (43), Koch, Neukölln: Die Deutschen sind so blöd und bezahlen sich dumm und dämlich. Holen sich die Ausländer ins Land, geben denen zu fressen, versorgen sie, und am Ende nehmen uns die unsere Arbeitsplätze und unsere Wohnungen weg. Zur Zeit bin ich arbeitslos. Und Köche werden eigentlich gesucht. Aber zu den Stundenlöhnen und den beschissenen Arbeitsbedingungen - da bleibe ich lieber zu Hause.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen