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FU-Wahlskandal

■ Neue Enthüllungen im Fälschungsskandal an der FU / Wahlunterlagen wurden doppelt verschickt

Im Zusammenhang mit dem Fälschungsskandal bei den Wahlen zum Akademischen Senat der FU traten gestern weitere Enthüllungen zutage: Neben den 17 Fälschungen der ProfessorInnen gab es weitere Unregelmäßigkeiten im FU -Wahlbüro.

Der Leiter der Kommission des Studentenparlamentes zur Wahlüberwachung, Andreas Wolf, gab gestern im 'SFBeat‘ bekannt, daß mindestens 700 Wahlunterlagen doppelt verschickt worden seien, das Wahlrecht also zweimal ausgeübt werden konnte. Außerdem habe es zwischen Präsidialamt und Wahlbüro offensichtlich Kontakte gegeben und es seien Zwischenergebnisse der Wahlauszählungen durchgegeben worden, während die Wahl noch andauerte. Rund 1.000 StudentInnen hätten ihre Wahlunterlagen gar nicht zugeschickt bekommen, und außerdem wäre das Wahlgeheimnis durch regelwidriges Verhalten - falsch eingetütete Stimmzettel wurden einfach in richtige Umschläge gesteckt und für gültig erklärt - nicht in jedem Fall gewährleistet gewesen, sagte Thomas Lembke, studentischer Mitarbeiter im Wahlbüro. Von Drohungen von seiten des Wahlbüros gegen die studentischen Mitarbeiter („Sie können Ihr Examen woanders machen“) berichteten Andreas und Thomas. Die Informationen seien zurückgehalten worden, und viele würden es nicht wagen, sich zu äußern.

Die Publizistik-Professorin Posner-Lansch, die eine Klage zur Ungültigkeitserklärung der Wahl erwirkt hatte, verlangt eine rückhaltlose Aufklärung sämtlicher Machenschaften. Harry Deutschland, Leiter des Wahlbüros der FU, verweigerte jede Stellungnahme zu den Vorfällen.

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