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Wehret den Anfängen!-betr.: "Grüner Streit um DVU", taz vom 27.1.89

betr.: „Grüner Streit um DVU“, taz vom 27.1.89

(...) Apropos „Aus der Geschichte lernen - gebt den Nazis keine Chance“! Es ist bekannt, daß in der Weimarer Republik von der bürgerlichen Gesellschaft eine Gefahr von links heraufbeschworen wurde. Die tatsächliche Gefahr von rechts wurde verharmlost, toleriert und konnte so erst zu einer Gefahr werden. U.a. diese Haltung hat dazu geführt, daß sich kein breiter Widerstand regte, daß der Nationalsozialismus nicht im Keim erstickt werden konnte.

Die DVU-Postwurfsendung ist geprägt vom faschistischen Geist. Ausländerfeindlichkeit, Nationalismus und großdeutsche Phantasien sind Kernpunkte ihrer Politik. Wehret den Anfängen!

Faschistisches Gedankengut darf nie wieder Fuß fassen, muß in allen seinen Schattierungen frühzeitig erkannt und bekämpft werden. Tolerierung und Verharmlosung haben bei uns Grünen keinen Platz. Die Landesversammlung der Grünen in NRW am 22.1.89 in Mülheim/Ruhr haben unter starkem Beifall einen Solidaritätsgruß an das antifaschistische Bündnis in Schwelm verabschiedet.

Ich weise unter heftigem Protest Eckhard Stratmanns Äußerung „blinder Antifaschismus“ entschieden zurück: in Zeiten des schleichenden „Come-back“ des Faschismus in der BRD ist es unerträglich, daß sich ein grüner Abgeordneter solch einen Rückschlag gegen die antifaschistische Bewegung in der BRD leistet. Daher halte ich es für dringend erforderlich, daß sowohl die Bundestagsfraktion, der Landesverband NRW, der Bundesvorstand und alle Gremien der Grünen die Problematik „Neofaschismus in der BRD“ zum politischen Schwerpunkt der nächsten Zeit machen.

Gina M.Düllmann, Bonn 1

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