: B E R L I N E R P L Ä T Z E
M E I N U N G E N Z U R W A H L ■ Wittenbergplatz, Zentrum
Christine L. (24), Kellnerin, Charlottenburg: Wie ich eine Regierungs-Koalition zwischen SPD und AL finden würde? Da bin ich erstmal skeptisch. Von den Alternativen weiß man ja kaum etwas. Ob die in der Lage sind, Senatsposten mit fähigen Leuten zu besetzen, ist mir absolut unklar.
Thorsten P. (18), Schüler, Schöneberg: Mein Problem ist: Ich kenne weder das Programm der AL noch das der SPD. Ob die harmonieren könnten, kann ich nicht sagen. Gut finde ich allerdings, daß die Partei der Frau Laurien momentan so schlecht aussieht.
Martha K. (67), Rentnerin, Neukölln: Es ist noch gar nicht so lange her, da bin ich aus dem Osten hierhergekommen. Ich verstehe die Leute nicht: Die machen sich hier den Kopf heiß über so geringe politische Unterschiede demokratischer Parteien. SPD und AL? Kann ich nichts zu sagen. Aber neue Besen kehren in der Regel gut.
N.N.: Lassen Sie mich in Ruhe. Ich will hier im KaDeWe einkaufen. Mit der Scheiß-Politik will ich nichts zu tun haben.
Jaschi W., (56), Wirtin, Wedding: Ich habe mein Leben lang die SPD gewählt. Und wenn die glauben, mit der AL können sie in der Stadt was bewegen, dann sollen sie das versuchen. Schreiben Sie: Für mich ist der Diepgen ein Vogel, ein Hühnerkopp.
Wilfried S. (38), Angestellter, Charlottenburg: Wenn das stimmt, was die Zeitungen schreiben, daß viele aus der AL Extremisten sind, die nur im Kopf haben, diesen Staat kaputtzumachen, dann kann eine solche Partei doch kein Partner der SPD sein. Wo kämen wir denn dann hin?
Manuela K. (29), Arzthelferin, Westend: Die Wähler haben doch deutliche Verhältnisse geschaffen. Wenn ich das richtig sehe, ist das Ergebnis doch eine klare Aussage für eine Koalition zwischen SPD und AL. Und ich bin dafür. Warum sollen die das nicht auf die Reihe kriegen?
Frank W. (42), Bibliothekar, Neukölln: SPD-AL? Na klar. Darauf würde ich einen trinken gehen und mit Sekt anstoßen. Wie war das noch? Wir müssen unsere Träume noch leben. Ha!
Bernd D. (58), Angestellter, Tempelhof: Rot-grünes Chaos in Berlin muß auf jeden Fall und mit allen Mitteln verhindert werden. Man hat doch in Hessen gesehen, wohin das führt. Große Koalition, oder besser noch sind Neuwahlen. Die Politik des jetzigen Senats auf internationalem Gebiet muß kontinuierlich weitergeführt werden.
Helmut R. (45), Fahrschullehrer, Wilmersdorf: Bei einer Demonstration, zu der auch die AL aufgerufen hatte, wurde mir einmal die Scheiben meines Autos zertrümmert. (Die Partei, die Partei hat immer schuld...? d. säzzer) Sie können sich vorstellen, daß ich für solch eine Partei, wenn sie in den Senat käme, nicht viel übrig hätte.
N.N.: Tageszeitung, sagen Sie. Zeigen Sie mir mal ihren Presseausweis! Vorher sage ich gar nichts. Sie spinnen ja.
James N. (50), Angestellter, Wedding: Wer jetzt mit wem zusammengeht, ist mir relativ egal. Ich bin nur froh, daß ich als Ausländer in Berlin lebe und nicht in Westdeutschland. Selbst wenn hier die „Republikaner“ 30 Prozent bekommen würden, hätte ich keine Angst. Denn hier bestimmen letztendlich ja doch die Alliierten.
Thomas K. (26), Student, Hamburg: Ich bin ja nur Tourist. In Hamburg habe ich die Erfahrung gemacht, daß SPD und Grüne so zusammenpassen wie Feuer und Wasser. Bei uns haben die solange gewählt, bis die SPD wieder alleine dran war. Ein ähnliche Sache wird es hier in Berlin sicher auch geben.
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