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Zensiert, aber hungrig

■ Grüne: Gesamtschule Mitte verkümmert zum Torso / Behörde besteht auf Schulzeugnissen und streicht Mittagessen

Hungrig, aber dafür anständig benotet, sollen die SchülerInnen der Gesamtschule Mitte in Zukunft nach Hause gehen. So steht es in den Plänen der Schulbehörde, die am letzten Freitag der Bildunsgdeputation der Bürgerschaft vorlagen.

Statt der von der Elterninitiative für die Gesamtschule Mitte geforderten „Lernentwicklungsberichte“ will die Schulbehörde zu jedem Halbjahreswechsel jeweils richtige Zeugnisse mit Einsen und Fünfen ausgegeben wissen. Behörden -Begründung: Extrawürste für die GSM gibt es nicht. Die Schule soll eine Gesamtschule wie alle anderen Gesamtschulen in Bremen auch werden. Für die Elterninitiative dagegen bedeutet der Verzicht auf Notendruck und Zensurenkonkurrenz einen ganz wesentlichen Bestandteil ihrer Stadtteilschule. Und auch juristisch fühlen die Eltern sich in guten Schuhen: Die entsprechenden Richtlinien der Kultusministerkonferenz lassen zumindest bis zur achten Klasse den Verzicht auf Noten-Zeugnisse zu.

Während die Schulbehörde in

der Notenfrage jede Sonderregelung für die GSM ablehnt, schlägt sie in einem anderen Punkt gleichzeitig eine Sonderregelung vor: Anders als an den Gesamtschulen West und Ost will sie bei der GSM auf eine Schulküche gerne verzichten. Hintergrund: Im Gegensatz zu Schulzeugnissen kostet Schulmittagessen Geld. Für eine Schulküche seien weder Sach- noch Personalmittel vorgesehen, heißt es in der Deputationsvorlage.

Am letzten Freitag versagten die SPD-Bildungsdeputierten den Plänen ihres Bildungssenators noch den Segen. Als „nicht den bisherigen Verhandlungsergebnissen entsprechend“ wurde die Vorlage im letzten Moment zurückgezogen. Gleichwohl fürchtet der grüne Bildungsdeputierte Hans-Joachim Sygusch, daß am Ende vom „ursprünglichen Konzept der Gesamtschule Mitte nur noch ein Torso übrigbleiben könnte“. Sygusch: „Die Behörde möchte offenbar eine ganz normale Gesamtschule. Nur wenn die Chance für eine Billiglösung gesehen wird, wird vom Gängigen abgewichen.“

K.S.

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