: G-7 ohne Kommunique
Berlin (taz/dpa) - Ohne das übliche Kommunique ging am Wochenende das Treffen der Finanzminister und Notenbank -Präsidenten der sieben wirtschaftliche stärksten Industrieländer zu Ende. Die „Gruppe der Sieben“ (G-7), USA, Großbritannien, Japan, Italien, Kanada, Frankreich und die BRD waren in Washington zusammengekommen. Sie konnten sich in ihrem wichtigsten Diskussionspunkt nicht einigen: Welche Strategien zur Bewältigung der Schuldenkrise sollen künftig verstärkt werden. Während die USA immer noch vom Baker-Plan sprechen, der auf neue Kredite von Weltbank und Geschäftsbanken an die verschuldeten Drittwelt-Staaten hinausläuft, präferiert die Bonner Regierung andere Wege.
Bundesfinanzminister Gerhard Stoltenberg plädierte dafür, daß sich die übrigen G-7-Länder an der BRD ein Beispiel nehmen, und den Geschäftsbanken steuerliche Anreize dafür bieten sollten, uneinbringliche Drittwelt-Kredite wertzuberichtigen oder gar endgültig abzuschreiben. Inwieweit es die neue US-Administration und Finanzminister Nicholas Brady geschafft haben, die Partner vom festen Willen zum Abbau des eigenen Haushalts-Defizits zu überzeugen, war nach dem Treffen unklar.
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