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Mogelpackung

■ Der Innensenator geht und wird Anwalt in Frankfurt - sein Weggang war lange geplant

Wieder einer weg. Der Innensenator verläßt das sinkende CDU -Schiff. Professor Wilhelm A. Kewenig tritt in eine der 20 führenden Wirtschaftskanzeleien der Bundesrepublik, Mueller, Weitzel und Wiesner in Frankfurt ein. Pikant ist, daß der Vertrag nach Kewenigs eigenen Angaben schon im letzten Sommer abgeschlossen wurde - vor der IWF-Tagung. Er habe damals schon den Regierenden Bürgermeister informiert, daß er wieder einen „bürgerlichen Beruf“ ergreifen wolle, erzählt Kewenig. Den Zeitpunkt der Veröffentlichung habe er Diepgen überlassen. Man sei damals übereingekommen, daß es das Amt des Innensenators nicht vertrage, daß über Personalien spekuliert werde.

Kewenig will aber nicht nach Frankfurt übersiedeln, er bleibt Berliner - und Abgeordneter. Schwierigkeiten sieht er da keine, schließlich gebe es Flugzeuge und das Telefon, sagte er gestern. Und am liebsten möchte er weiter im Themengebiet Innenpolitik arbeiten.

Der 53jährige Staatsrechtler Kewenig war 1981 vom damaligen Regierenden Bürgermeister Weizsäcker vom Institut für Weltwirtschaft aus Kiel nach Berlin geholt worden. Bis 1986 machte er sich zunächst als Senator für Wissenschaft und Forschung unbeliebt, dann als Nachfolger von Heinrich Lummer. Von seiten des Senats waren in den letzten Monaten alle Spekulationen über den möglichen Weggang Kewenigs dementiert worden. Man sieht: Die Riege, die die CDU vor der Wahl präsentierte, war eine Mogelpackung.

bf

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