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Die goldene Karosse

(22.45 Uhr, WDR) „Dieser Film“, schrieb Eric Rohmer, ist das „Sesam-öffne-dich“ zum ganzen Werk Jean Renoirs, und er ist wohl auch einer seiner schönsten. Renoir schildert die Geschichte der Komödiantin Camilla (Anna Magnani), die mit einer italienischen Komödiantentruppe im 18.Jahrhundert in einer spanischen Kolonie Südamerikas gastiert. Drei Männer bemühen sich um ihre Gunst: der arme Felipe, ein Stierkämpfer und der Vizekönig. Als letzterer der Diva Die goldene Karosse zum Geschenk macht, kommt es zum Eklat.

Rohmer schrieb zu diesem Film, der in doppelter Weise einer über Schauspiel und Theater ist: „Die beiden vetrauten Pole dieses Werks, die Kunst und die Natur, die Komödie und das Leben, nehmen hier die Form von zwei gegenüberstehenden Spiegeln an, die sich unaufhörlich ihr gegenseitiges Bild zuwerfen, bis jede Demarkationslinie zwischen beiden Einflußzonen verschwindet... Dieses strenge Spiel kennt keine andere Regel als die einer zum Prinzip gemachten Improvisation. Dieses seltene Schmuckkästchen hat das wahre Glück gehabt, so kostbare Juwelen zu enthalten wie die Commedia dell‘ Arte, Vivaldi und Anna Magnani... Alles, was hier gesagt und gezeigt wird, geht nicht nur Renoir, sondern das ganze Kino an.“

taz

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