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Geleasten Senatsdirektor abgelehnt

■ SPD-Fraktion pfuscht Claus Grobecker ins Handwerk: Der Banker Arno Lehmann soll nicht neuer Senatsdirektor für Finanzen werden / Landesbank sollte Lehmann teilfinanzieren

Daß Finanzsenator Claus Grobecker wie Rumpelstilzchen in seinem Zimmer auf- und abspringt, mochte dessen Sprecher nicht bestätigen. Dabei hätte Grobecker ausreichend Anlaß. Gegen übliche Sitte hatte gestern nachmittag die SPD -Bürgerschaftsfraktion beschlossen, daß der Generalbevollmächtigte der Bremer Landesbank, Arno Lehmann, nicht neuer Senatsdirektor Finanzen und damit Grobeckers Stellvertreter werden solle.

„Das hat es ja noch nie gegeben, daß ein Senatsdirektor von einer Bank bezahlt wird“, be

gründete Fraktionschef Claus Dittbrenner den Fraktionsbeschluß. So ähnlich aber sollte es sein.Lehmann soll zur Zeit 40.000 Mark mehr verdienen, als ein Senatsdirektor. Seinen Besitzstand aber wollte der Banker gerne wahren. Also sollte er sein Gehalt weiterbeziehen und die Landesbank dafür das Senatsdirektoren-Gehalt überwiesen bekommen. Da das nach dem Beamtengesetz nicht zu machen ist, sollte Lehmann, auch das eine Neuerung, lediglich angestellt werden.

Daß die Fraktion dem Senator

ins Handwerk pfuscht, ist für Dittbrenner etwas so Besonderes nicht. „Solche Personalfragen müssen mit Fraktion und Partei rückgekoppelt werden.“ Grobecker habe dies nicht getan.Der geschäftsführende Landesvorstand teile zudem die Meinung der Fraktion. Behauptungen, es handele sich um einen Rachefeldzug des Fraktionsvorsitzenden, weil Grobecker gegen dessen Personalvorschlag für den Rechnungshof (Lothar Koring) opponiert habe, weist Dittbrenner pflichtgemäß zurück: „Absoluter Quatsch.“

hbk

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