: AKADEMISCHE VORHABEN
■ Der britische Architekt Norman Foster erhält den Berliner Kunstpreis 1989
Der 54jährige britische Architekt Norman Foster erhält den Großen Kunstpreis Berlin 1989, der diesmal in der Sparte Baukunst verliehen wird. Die mit 30.000 Mark dotierte Auszeichnung wird alljährlich am 18. März in Erinnerung an die Gefallenen der März-Revolution von 1848 in einer jeweils anderen Kunstsparte in der Akademie der Künste vergeben.
Die jeweils mit 10.000 Mark dotierten Föderpreise erhalten, wie die Akademie mitteilte, in der Sparte Bildende Kunst der Maler und Objektkünstler Horst Lerche (Jüchen), in der Sparte Baukunst Jan Benthem/Mels Crouwel x (Amsterdam), in der Sparte Musik der Komponist Mathias Spahlinger (Karlsruhe), in der Sparte Literatur Gerhard Köpf (München), in der Sparte Darstellende Kunst die Bremer Shakespeare Company und in der Sparte Film-Hörfunk-Fernsehen die Filmemacherin Margit Czenki (Hamburg).
Zu den Vorhaben der Akademie in diesem Jahr zählen Ausstellungen über den Bildhauer Fritz Koenig (5. März bis 1. Mai), der in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag begeht, sowie eine Retrospektive des vielschichtigen Werkes von Andre Thomkins (1930-1985), die am 24. September eröffnet werden soll. Es wird die bisher umfassendste Retrospektive des Zeichners, Malers, Graphikers, Musikers und Schöpfers amüsanter Wortverdrehungsspiele. Eine eigene Ausstellung der Freunde als „Hommage an Thomkins“ wird von dem Akademie -Mitglied Daniel Spoerri konzipiert.
Vom 3. April bis 28. Mai übernimmt die Akademie eine Ausstellung des Deutschen Literaturarchivs Marbach am Neckar „Günther Eich 1907-1972“, die an einen der bedeutendsten Lyriker der deutschen Nachkriegszeit erinnert. Die Schau wird unter anderem durch Leihgaben aus dem Archiv der „Gruppe 47“ der Akademie ergänzt. „Der Garten der Lüste Über Bilder als Ausgeburten der Phantasie im Zeitalter der Medien“ heißt eine Veranstaltungsreihe der Abteilung Film und Medienkunst und des Forschungszentrums für Historische Anthropologie der FU mit Filmen, szenischen Vorführungen, Lesungen, Vorträgen und Diskussionen.
Eine aktuelle Problematik, die gegenwärtig in der öffentlichen Diskussion eine große Rolle spielt, behandelt die Veranstaltungsreihe „Wanderjahre in Europa“ vom 20. bis 22. April in der Akademie. In Gesprächen und mit Filmvorführungen geht es um das Thema „Gastarbeiter“ und der damit verbundenen „Völkerwanderung der Neuzeit“. Seit etwa 20 Jahren hat sich in Jugoslawien zu diesem Thema ein eigenes Filmgenre herausgebildet, der sogenannte „Gastarbeiterfilm“, wovon Beispiele vorgestellt werden. Bereits am 22. Februar ist in der Akademie die Uraufführung des Films „Schwarze Sünde“ von Jean-Marie Straub nach der dritten Fassung des Empedokles-Fragments von Friedrich Hölderlin.
Dem 200. Jahrestag der Französischen Revolution zollt die Akademie mit der Veranstaltungsreihe „Berlin - Im Jahre 200 nach der Französischen Revolution“ vom 23. Juni bis 16. Juli Tribut. Es gibt szenische Lesungen und Vorträge, darunter von Walter Grab aus Tel Aviv über „Ideale und Illusionen der deutschen Intelligenz im Zeitalter der Französischen Revolution“, sowie die Filme „1789“ von Ariane Mnouchkine, „Danton“ von Andrej Wajda und „Die Verfolgung und Ermordung Jean-Paul Marats“ von Peter Brook. Günter Grass, Peter Härtling, György Konrad, Andrej Bitow, Ota Sik und andere wollen über „Revolution? Hier? Heute?“ diskutieren.
dpa
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