: Deutsche Soldaten nach Mittelamerika?
New York/Bonn (ap) - Soldaten aus der Bundesrepublik Deutschland sollen in Mittelamerika zur Herbeiführung friedlicher Verhältnisse beitragen. Die fünf Unterzeichnerstaaten des Mittelamerika-Friedensabkommens von 1987 ersuchten am Mittwoch die UNO um die Entsendung einer Beobachtertruppe, der auch Soldaten aus Spanien, Kanada und lateinamerikanischen Staaten angehören sollen.
Im Außenministerium hieß es dazu, Soldaten aus der BRD kämen weder in Uniform noch in Zivil in Betracht, es sei vielmehr an Spezialisten etwa aus Polizei, Bundesgrenzschutz oder Ministerien gedacht; das Verteidigungsministerium vertrat dagegen den Standpunkt, daß das Grundgesetz eine Beteiligung deutscher Soldaten als „Blauhelme“ nicht ausschließe.
Die Beobachter sollen nach den Worten des costaricanischen Außenministers Rodrigo Madrigal Nieto unbewaffnet bleiben und darüber wachen, daß keiner der fünf Staaten in einem Nachbarland kämpfende Rebellen unterstützt oder auf seinem eigenen Gebiet duldet. UNO-Beamten zufolge sind bereits Pläne für die Beobachtertruppe erstellt worden. Spanien, Kanada und die Bundesrepublik hätten bereits ihre Beteiligung zugesagt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
