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Unerträglich-betr.: "Eine neue Chance für El Salvador" und Spendenkonto: "Waffen für El Salvador", taz vom 10.2.89

betr.: „Eine neue Chance für El Salvador“ und Spendenkonto: „Waffen für El Salvador“,

taz vom 10.2.89

(...) Heute kann ich nachlesen, wie die SpenderInnen im Namen der „Freiheit“, wie es heißt, eine „lebensnotwendige Kraft“ erzeugen, die „Todesschwadronen“ der Gegenseite zur Folge haben und selber im „gerechten Prozeß“ „8.000 Mann“ tötet. (Das hab ich doch irgendwo schon mal gehört.)

Es ist unerträglich und menschenverachtend, wie Ihr Euch immer wieder anmaßt, Abrüstung mit Kommentaren zu belohnen und gleichzeitig einen Krieg unterstützt. (...) Ist Euch SchreiberInnen und ZahlerInnen wirklich bewußt, was Ihr da tut? Euer junger Guerillakämpfer auf Seite 3 hält mit seinen zwölf Jahren die Knarre in der Hand, die Ihr ihm bezahlt. Er ist Teil des martialischen Kampfes eines „tapferen Volkes“ und vielleicht hat er heute schon ein Loch in der Brust. Diese Kugel wurde von der anderen „Befreiungsorganisation“ bezahlt, die sich auch die Freiheit des Volkes auf ihre blutigen Fahnen schmiert. Ich kenne die Lösung des ernsten Problems nicht, aber das ist sie gewiß nicht.

„Eine Chance für El Salvador“ hieß das Tagesthema - und wahrscheinlich glaubt Ihr noch, das sei mit Euer Verdienst. Beendet endlich diese Aktion; oder steht sie als Mahnmal für den kläglichen Rest Eures revolutionären Eifers, mit dem Ihr mal angefangen habt?

Harald Lommel, Bremen

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