: Originäre Prosa aus der Glotze: Ein Kriegsende, 23.30 Uhr, ARD
(Ein Kriegsende, 23.30 Uhr, ARD) Als Siegfried Lenz (Die Deutschstunde) 1984 seine Erzählung Ein Kriegsende schrieb, war klar, daß dieser Text zeitgleich mit der Ausstrahlung im Fernsehen als Buch auf dem Markt erscheinen würde. Denn der Autor schrieb seine Geschichte auf Anregung der NDR-Fernsehspielabteilung.
Lenz variiert in seiner Arbeit die uralte Parabel von der Ausweglosigkeit des Konflikts zwischen rigoroser Moral und humaner Haltung.
Die Geschichte: Der Zweite Weltkrieg geht zu Ende. Ein deutscher Minensucher verläßt den Heimathafen an der dänischen Küste. Der Kommandant hat Befehl, Verwundete der immer noch kämpfenden Kurlandarmee an Bord zu nehmen und in Sicherheit zu bringen. Doch die Chancen, den Bestimmungsort zu erreichen, sind gering. Östlich von Bornholm ist die Ostsee ein Schiffsfriedhof, beherrscht von feindlichen Flugzeugen und U-Booten. Der erwartete Funkspruch trifft ein: Die Kapitulation gegenüber den Westmächten ist unterzeichnet. Der Krieg ist zu Ende. Doch der Kommandant des Minensuchers ist entschlossen, seinen Auftrag auszuführen: Verwundete retten! Steuermann und Feuerwerker dagegen fordern im Namen der Besatzung den Abbruch des aussichtlosen Unternehmens, die Rückkehr in den sicheren Hafen.
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