: Gruhl-Partei wg. Rechtskurs gespalten
Saarbrücken (dpa) - Die von dem früheren CDU -Bundestagsabgeordneten und zeitweiligen Mitglied der Grünen Herbert Gruhl gegründete Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) hat sich am Wochenende auf ihrem Bundesparteitag in Saarbrücken in zwei Flügel gespalten. Gruhl trat als ÖDP -Vorsitzender zurück und kündigte mit etwa einem Viertel der rund 180 Parteitagsdelegierten die Gründung eines eigenen Arbeitskreises an. Daraufhin wurde der Gymnasiallehrer Hans -Joachim Ritter aus Rülzheim (Pfalz) für ein Jahr zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Die ÖDP war 1982 von Gruhl als konservative Umweltschutzpartei gegründet worden und zählt nach eigenen Angaben derzeit etwa 3.600 Mitglieder. Bei der Europawahl 1984 und der letzten Bundestagswahl 1987 hatte sie jeweils nur 0,3 Prozent der Stimmen erreicht.
Der Spaltung vorausgegangen waren auf dem zweitägigen Parteitag in Saarbrücken heftige Auseinandersetzungen über den künftigen politischen Richtungskurs der ÖDP sowie Personalquerelen. Gruhl, dem aus den eigenen Reihen vorgeworfen worden war, er wolle die ÖDP auf einen Kurs weiter rechts bringen, hatte vergeblich die Abwahl zweier anderer Vorstandsmitglieder verlangt. Anschließend trat er als Vorsitzender zurück.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen