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BUND kritisiert Plasto-Manie

Bonn (ap) - Mangelnde Bereitschaft der Handelsunternehmen zum vollständigen Verzicht auf Plastikflaschen für Getränke hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschlands (BUND) kritisiert. Der BUND veröffentlichte am Montag in Bonn das Ergebnis einer Umfrage bei 40 großen Unternehmen, von denen nur zehn die Getränkeflaschen aus Kunststoff komplett aus dem Programm nehmen wollten.

Bedenklich stimmt nach Auffassung des BUND, daß die Unternehmen, die weiterhin auf die Zwei-Liter-Flasche aus Plastik setzten, durch „Etikettenschwindel“ den Verbraucher täuschten. Sie bezeichneten diese Verpackung, auf die 30 Pfennig Pfand erhoben werde, als Mehrwegflasche, obwohl sie nach einmaligem Gebrauch verschrottet werde. Der BUND appellierte deshalb an Bundesumweltminister Klaus Töpfer, für eine genaue Kennzeichnung der Flaschen zu sorgen.

Am 1. März tritt eine Rechtsverordnung in Kraft, nach der künftig auf alle Getränkeflaschen aus Kunststoff Pfand erhoben wird. Nach den Worten des BUND-Sprechers Andreas Fußer ist dies aber nur ein halber Sieg für den Umweltschutz. Zwar hätten einige Konzerne als Reaktion auf die Verordnung ihre 1,5-Liter-Flaschen aus dem Kunststoff PET zurückgezogen, doch seien immer noch zahllose Getränkebehälter aus Plastik auf dem Markt. So werde beispielsweise vor allem stilles Mineralwasser aus Frankreich und Belgien in Flaschen aus dem extrem umweltschädlichen Material PVC vertrieben.

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