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LehrerInnen streiken morgen

■ Unerwartet hohes Urabstimmungs-Ergebnis / 82 Prozent der GEW-LehrerInnen für Streik um Arbeitszeitverkürzung und Stellen / Am Donnerstag Streikversammlung auf der Bürgerweide

Bei der Bremer Gewerkschaft „Erziehung und Wissenschaft“ (GEW) brach gestern abend Euphorie aus: 82,0 Prozent aller stimmberechtigten, gewerkschaftlich organisierten LehrerInnen an Bremens Schulen haben sich per Urabstimmung entschieden, morgen zu streiken. Mit einem stolzen „Sauber, 'ne?“ verkündete GEW-Vertreter Günter Rohdenburg gestern der Presse das Ergebnis. „Sagenhafte“ 90 Prozent der stimmberechtigten GEW'lerInnen an den Schulen hätten sich an der Abstimmung in den bremischen Lehrerzimmern

beteiligt.

Die unzufriedenen LehrerInnen wollen in Streik treten, damit auch sie an der Arbeitszeitverkürzung im öffentlichen Dienst teilhaben. Sie fordern, daß zum konsequenten Ausgleich der Arbeitszeitverkürzung in den Schulen 200 NachwuchslehrerInnen eingestellt werden, nicht zuletzt, um dem „Vergreisen“ des Lehrkörpers Einhalt zu bieten.

Auch etliche KollegInnen, die nicht in der GEW organisiert sind, wollen mitstreiken, einer zum Beispiel geht es bei der Aktion schließlich um die mögliche

Einstellung des eigenen Sohnes, der als fertig ausgebildeter erwerbsloser Lehrer noch immer auf der Straße sitzt.

Am Streikdonnerstag wollen sich die KollegInnen vor den Schulen sammeln, „dokumentieren, daß sie streiken“ (Rohdenburg), dann geht's im Autokonvoi zur Streikversammlung im Bürgerweiden-Zelt. Nach Reden und lateinamerikanischen Rhythmen wird an drei Stationen demonstriert: Beim Senator für Bildung, beim Senator für Finanzen und schließlich beim Bürgermeister auf dem Marktplatz.

B.D.

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