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Rot-grüne Nelken für Momper

■ SPD-Chef lud zum Geburtstagsempfang / Es kamen Genossen und Alternative / CDU fehlte / Originelle Geschenke, gedämpfter Optimismus

„Sind es denn auch wirklich 44?“ wollte Geburtstagskind Walter Momper gestern etwas verlegen lächelnd vom AL -Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Wieland wissen, als der ihm Blumen überreichte. Wieland hatte sich zuvor brav in die Schlange der morgendlichen Gratulationsgäste eingereiht und sofort das Interesse der knipsenden und filmenden Zunft erregt. Mediengerecht trug er einen riesigen Strauß von 44 roten Nelken vor sich her, mit viel Grün garniert. „Die roten Nelken alleine sind zu schlapp“, erklärte der scheidende Fraktionsvorsitzende dem Aufsteiger Momper. „Deshalb haben wir mit viel grünem Buchsbaum die Stabilität des rot-grünen Gebildes hergestellt.“

Nach der Stimmung beim Geburtstagsempfang zu urteilen, ist es in der Tat um die rot-grüne Stabilität gar nicht so schlecht bestellt. Viele der Geschenke deuteten darauf hin, wo es nach Meinung der Gratulanten immer noch lang gehen soll. Ingrid Stahmer, stellvertretende Landesvorsitzende schmückte ihr Päckchen mit einem rosa Stofftierchen mit grüner Schleife. Jemand anders hatte den Aspiranten auf den Regiermeisterposten mit einem vergrößerten Foto beschenkt, auf dem sich Momper gerade mit düsterer Miene von Eberhard Diepgen abwendet.

Weder Eberhard Diepgen, noch andere CDUler ließen sich gestern auf der kleinen Feier sehen. Diepgen hatte einen Tag zuvor gratuliert.

Einige FDP-Mitglieder tummelten sich unter den Gästen, unter ihnen auch der Fraktionsgeschäftsführer Lange. Walter Momper gab sich bei einer kleinen Ansprache optimistisch: Er habe jedenfalls in Berlin etwas ganz Neues und Ungewöhnliches vor, versicherte er. Zu dem aktuellen Stand der Dinge wollte er nichts sagen. „Das wird sicherlich genügend in den Gesprächen am Rande erörtert.“ Und da wurde denn auch angeregt geplaudert und aus dem Kaffeesatz gelesen. AL-PolitikerInnen und SPD-Funktionäre redeten miteinander. Das werde sich alles schon wieder einrenken, hofften SPD-Abgeordnete.

Schließlich sei es besser, die AL kläre ihre Standpunkte jetzt und nicht erst später. Die SPD-Unterhändler der verschiedenen Unterkommissionen gaben sich vornehmlich alle angetan, von der „konstruktiven Atmosphäre“ in den Gruppen, die über Sachfragen verhandeln. Die große Verhandlungskommission der AL war nicht zugegen. Lediglich Bernd Köppl wünschte Walter Momper Glück „für die nächsten vier Jahre“.

RiHe

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