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Reuter will klaren Rüstungsexport

Stuttgart (dpa) - Kein wirtschaftliches Thema in der Bundesrepublik wird nach Auffassung des Vorstandsvorsitzenden der Daimler-Benz AG, Edzard Reuter, „mit mehr Heuchelei, Feigheit und Opportunismus durchgesetzt“ als das Gebiet der Verteidigungstechnik. In seinem Vortrag zum Thema „Die politische Verantwortung des Unternehmers“ sagte Reuter am Montag in Stuttgart: „Mancher mag verstehen können, daß Politiker am liebsten in öffentlicher Schönheit totale Abstinenz von jeglicher Ausfuhr, lieber noch von jeglicher eigener Produktion selbst für den Eigenbedarf von Verteidigungsgütern verkünden würden.“

Der Daimler-Benz-Chef sagte: „Weil wir nun einmal auf keiner Insel leben, müssen wir offen und öffentlich über die Konsequenzen für unser Land sprechen, wenn sich unsere europäischen Bündnispartner, die die für die Verteidigungsbereitschaft erforderliche hohe Technologie nur glauben leisten zu können, solange sie damit auch im Export Geld verdienen.“ Solche Fragen hätten alle zusammen bisher gerne verdrängt. Reuter erinnerte daran, daß es einen Arbeitsausschuß der Bundesregierung, den Bundessicherheitsrat, gebe, der über politisch brisante Exportgeschäfte entscheide. Reuter warf dabei die Frage auf, ob es dann aber nicht zu den selbstverständlichen Pflichten der Politik gehöre, „zu ihrer eigenen Verantwortung zu stehen und sich nicht in die Büsche zu schlagen, sobald ein derartiges Thema in die Schlagzeilen gerät“.

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