: Imhausen-Chef will aussitzen
Lahr (taz) - Der Geschäftsführer der schlagzeilenträchtigen Imhausen-Chemie im südbadischen Lahr, Dr. Jürgen Hippenstiel -Imhausen, verweigert weiterhin seinen Rücktritt aus der Firmenleitung. Diesen Schritt hatten die Industriegewerkschaft Chemie, der örtliche CDU -Bundestagsabgeordnete Haungs und zuletzt auch der Betriebsrat der Firma selbst gefordert (wir berichteten). Zwar bequemte sich Hippenstiel-Imhausen am Montag abend zu einem vom Betriebsrat ultimativ verlangten Gespräch; danach teilten Firmenleitung und Betriebsrat jedoch den vor dem Werkstor im Regen stehenden Journalisten lediglich mit, man wolle „im ständigen weiteren Kontakt bleiben“ und „im Interesse der Sache gegenwärtig keine weiteren Informationen an die Öffentlichkeit geben“. Am letzten Donnerstag waren in Lahr zwei leitende Imhausen-Angestellte zusammen mit einem US-Bürger festgenommen worden, der zur Übernahme von weiteren 600 Kilogramm der Designer-Droge Methylendioxymethylamphetamin angereist war. Die Firma gibt zu, bereits im Herbst 1988 an diesen US-Kunden 170 Kilo des genehmigungspflichtigen Stoffes und zuvor zwei Jahre lang ein Vorprodukt geliefert zu haben.
thas
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