: Solidarität mit Bürgermeister
Das Deutsch-Japanische Friedensforum hat Bundespräsident Richard von Weizsäcker in einem Brief aufgefordert, sich mit dem Bürgermeister von Nagasaki, Motojima, zu solidarisieren. Dieser hatte sich im Stadtparlament kritisch über die Rolle des kürzlich verstorbenen Tenno im Zweiten Weltkrieg und über die offizielle japanische Geschichtsschreibung geäußert. Seitdem ist er einer Flut von Beschimpfungen und Bedrohungen ausgesetzt, er und seine Familie mußten unter Polizeischutz gestellt werden. Das Deutsch-Japanische Friedensforum befürchtet, daß die Beisetzungsfeierlichkeiten des japanischen Kaisers Hirohito, an denen Weizsäcker teilnimmt, dazu mißbraucht werden, ihn von den begangenen Kriegsverbrechen freizusprechen und über „wesentliche Aspekte der japanischen Kriegsgeschichte einen Schleier zu breiten“. Die Arbeitsgemeinschaft verfolgter Sozialdemokraten (AVS) schloß sich dem Aufruf des Deutsch -Japanischen-Friedensforums an.
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