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„Tendenz zum Ausgleich“

■ An der TU wird das jüngste Wahlergebnis als Bestätigung einer fraktionsübergreifenden pluralistischen Politik gewertet / Kritik am „unpolitischen“ Wahlboykott

Durch das Wahlergebnis sieht es „ein bißchen traurig aus für die Reformfraktion“, kommentierte der linke TU-Vizepräsident Ulrich Steinemüller die Verluste seiner Fraktion bei den Wahlen zum Akademischen Senat und Konzil. Gewinner der Wahl sind liberale Gruppierungen, die in der Vergangenheit zusammen mit den Konservativen die sogenannte „Fensterfraktion“ gebildet haben. Insgesamt wird das Wahlergebnis an der TU jedoch als Bestätigung der bisherigen Politik gesehen, wie sie in der „interfraktionellen Vereinbarung“ zum Ausdruck kommt. In ihr haben Fenster- und Reformfraktion im letzten Jahr als Resultat eines neuentdeckten Interesses an einer pluralistischen Uni „einen lebendigen Wettstreit Ideen und Projekte“ vereinbart. Er soll sich auf alle Bereiche an der Tu von der Lehre über die Hochschulautonomie und Frauenförderung bis zu einem zu errichtenden Zentrum „Technik und Gesellschaft“ erstrecken. Die Umsetzung dieser Ziele sieht Professor Dietmar Winje von den konservativen Unabhängigen durch die leichte Verschiebung zur politischen Mitte nicht gefährdet, denn Veränderungen fanden nur innerhalb der Gruppierungen statt, die die Vereinbarung unterstützen. Ein weiteres Wahlergebnis: Die Kritiker der interfraktionellen Vereinbarung, die politischen Rechtsaußen, konnten ihre ablehnende Haltung nicht in einen Wahlerfolg ummünzen. Insgesamt stützt das Wahlergebnis nach Ansicht des 3.Vizepräsidenten Wolfgang Neef die „Tendenz zum Ausgleich“ und die Auflösung des traditionellen Links-Rechts-Schemas an der TU. Heftig kritisiert wird von ihm aber der „unpolitische“ Wahlboykott von StudentInnen und AssistentInnen an den Fachbereichen Architektur und Erziehungswissenschaft.

Thol

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