: Bombenalarm im Aussiedlerheim
Nürnberg (taz) - 800 Aussiedler aus osteuropäischen Staaten mußten gestern nacht in Nürnberg nach einer anonymen Bombendrohung evakuiert werden. „Wir mußten die Sache ernst nehmen“, begründete Polizeisprecher Zothner den Großeinsatz und verwies auf die letzten Ereignisse in der oberfränkischen Stadt Bamberg. Dort gab es in den letzten Wochen drei Brandanschläge und eine Bombendrohung gegen Flüchtlingsunterkünfte.
„Ich möchte Sie warnen, auf Ihrem Gelände liegt eine Bombe, ein Freund“, meldete sich um 23.30 Uhr ein anonymer Anrufer beim Pförtner der ehemaligen Grundig-Hochhäuser im Nürnberger Stadtteil Langwasser. Nachdem ein Sprengstoffhund bei einem Gepäckstück angeschlagen hatte, begann die Polizei mit der Evakuierung von 800 Aussiedlern, die in einem der beiden fünfstöckigen Häuser untergebracht sind.
Eine sofort aus München angeforderte technische Sondergruppe untersuchte das Paket und förderte verdorbene Lebensmittel ans Tageslicht. Um fünf Uhr morgens war der Großeinsatz beendet. Die Polizei hat bisher noch keinen Hinweis auf den Anrufer.
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