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Supersanfte Pille - knallhart

Antibabypillen mit sehr niedrigen Dosierungen stehen unter dem Verdacht, Gesundheitsrisiken zu verursachen. „Femovan“ von Schering und „Minulet“ von Weyth sollen nach neuesten Erkenntnissen ein Gestagen enthalten, das sich nicht im Körper abbaut, sondern ansammelt, so daß nach Einnahme dieser Niedrigstpräparate bald ein Zustand erreicht ist, der den Höchstdosierungen frühester Antibabypillen gleichkommt, oder sogar darüber hinausgeht. Mit einer „Schnellinformation“ hat das Bundesgesundheitsamt Alarm geschlagen. Die Ärzte wurden aufgefordert, der Behörde Komplikationen wie Thrombosen, Seh- und Hörstörungen oder ähnliches zu melden. Bisher sind 20 Fälle von Thrombose bekanntgeworden, neun der Patientinnen waren jünger als 20 Jahre. Gestützt wurde der Verdacht durch die Erkenntnisse des Frankfurter Hormonforschers Herbert Kuhl. Er hatte bei Frauen, die über mehrere Monate „Femovan“ eingenommen hatten, einen erhöhten Hormonspiegel festgestellt. In einem „Alarm-Telegramm“ warnen die Autoren des 'Arznei-Telegramms‘ vor der Einnahme dieser beiden Antibabypillen. Gerade bei jungen Frauen ist die Niedrigdosierte besonders beliebt. In den Zeitschriften 'Mädchen‘ und 'Bravo‘ wurde im Sommer 1987 „Femovan“ als die „supersanfte“, beste Pille empfohlen.

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