: Hettling führend
■ Ex-Bundestagsabgeordneter soll Bremer SPD stellvertretend vorsitzen/ Niederlage für ASF
Ludwig Hettling, gelernter Klempner, Installateur und Kupferschmied, soll künftig die Bremer SPD stellvertretend führen. Mit 98 von insgesamt 190 Stimmen schlugen die Delegierten des SPD-Unterbezirks (UB) Ost Hettling am Montag abend als Nachrücker für die an die Parteispitze aufgestiegene Genossin Ilse Janz vor. Hettlings Bestätigung auf dem SPD-Landesparteitag am 7. März gilt jetzt nach seiner Nominierung durch den Unterbezirk Ost als „reine Formsache“.
Große Auswahl hatten die Delegierten am Montag ohnehin nicht mehr, nachdem der SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Waltemathe verzichtet hatte wie der Bürgerschaftsabgeordnete Detlef Griesche. Hettlings einziger Gegenkandidat hieß Wolfgang Grotheer, der der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristen vorsitzt. Grotheer unterlag mit 77 Stimmen.
Nach einer bewegten und steilen Parteikarriere sitzt der frühere MBB-Betriebsratsvorsitzende und Vorsitzende der SPD -Arbeitsgemeinschaft für Arbeit
nehmerfragen Ludwig Hettling zur Zeit in der Bürgerschaft und kümmert sich dort vor allem um die Bremischen Häfen. Einen Sitz im deutschen Bundestag räumte Hettling 1987, um Ex-Bürgermeister Koschnick Platz zu machen. Im Bremer SPD -Parteivorstand will Hettling sich vor allem um die „Betriebsarbeit an der Basis“ kümmern, wie er den Delegierten ankündigte.
Für solides Parteihandwerk entschieden sich die Delegierten auch bei der Besetzung eines vakanten Beisitzerpostens im Parteivorstand. Statt der von der Arbeitsgemeinschaft für Frauenfragen (ASF) favorisierten Angelika Pensky aus Peterswerder entschieden sich die GenossInnen nach heftiger Debatte für die nach eigenem Bekunden „noch unverbrauchte“ Brigitte Ginder aus Habenhausen. Im Gegensatz zu Pensky hatte Ginder die Unterstützung ihres Ortsvereins im Rücken. Penskys OV-Vorsitzender Edgar Einemann hatte deren Kandidatur dagegen persönlich krumm genommen. Einemann sitzt nämlich selbst schon im Parteivorstand.
K.S.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen