piwik no script img

Iranische Presse attackiert die BRD

Teheran (dpa) - Nach dem angedrohten Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Großbritannien wird auch die Bundesrepublik jetzt offenbar zur Zielscheibe von Angriffen aus Iran.

Die iranische Nachrichtenagentur 'Irna‘ meldete am Mittwoch, daß eine Teheraner Zeitung den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Bonn forderte. In einem Kommentar der Zeitung 'Abrar‘ heißt es, die Entscheidung vom Vortag, die Regierung in London ultimativ zum Umdenken in der Affäre um das Buch des indisch-britischen Schriftstellers Salman Rushdie zu zwingen, sollte auch auf Deutschland ausgeweitet werden. Der außenpolitische Ausschuß der Madschlis hat die Ausweitung der Beziehungen zur Sowjetunion gefordert. Schewardnadse hatte offenbar einen Vorstoß zur Beilegung des Konflikts um Rushdie unternommen. Der Sprecher des sowjetischen Außenministeriums, Gennadi Gerassimow, erklärte am Dienstag abend vor der Presse, Moskau habe sich in dieser Angelegenheit engagiert, weil die Affäre „unübersehbare Konsequenzen“ nach sich ziehen könne, wenn „keine vernünftige Lösung“ gefunden werde.

Unterdessen hat sich Kenia den Ländern angeschlossen, die Rushdies Buch „Die Satanischen Verse“ verbieten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen