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Chauvi-Ehrungen

■ „Goldener Macho“ und „Chauvi-Preis“ für Verteidigungsminister Scholz und (Ex)-Senator Pieroth

Jetzt ist es „amtlich“: Im abgewählten Berliner CDU-Senat wimmelte es von Chauvis und Machos. Gleich zwei entsprechende „Preise“ gingen an Berliner (Ex)-Senatoren. Die Gleichstellungsstelle der Berliner SPD nominierte den abgewählten Wirtschaftssenator Elmar Pieroth für ihren diesjährigen Chauvi-Preis. Er habe, so die SPD-Pressestelle, unlängst das Dienstmädchendasein als Zukunftsperspektive erwerbsloser Frauen gepriesen.

Bundesverteidigungsminister Rupert Scholz (CDU) wird dem erstmals verliehenen „Goldenen Macho“ 1988 nicht entgehen können. Er wird ihm per Post zugesandt. Die Statuette eines Muskelprotzes wird Scholz als ehemaligem Berliner Justizsenator für besonders frauenfeindliches Verhalten vom Deutschen Familienrat verliehen. Der Verband mit bundesweit einigen hundert Mitgliedern setzt sich nach eigener Darstellung für Ehe- und Familienrecht ein.

Unter der politischen Verantwortung von Scholz in Berlin sei „kaiserliches Unrecht unterstützt und manifestiert worden. Es ging um einen mehrjährigen Rechtsstreit zwischen einer Frau, Mitglied des Familienrates, und dem Land Berlin um den Ausschluß weiblicher Nachkommen von erbrechtlichen Zuwendungen der Wollankschen Familienstiftung. Die Frau stamme in direkter Linie vom Stifter ab, der nur männliche Nachfahren begünstigte. Nach Zurückweisung der Revisionsbeschwerde durch das Bundesverwaltungsgericht sei nun Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht worden. Eine Entscheidung steht noch aus.

dpa/taz

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