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Pakistan baut einen geheimen Bombenreaktor

■ US-Geheimdienst entdeckt Atomprogramm in Pakistan / Nukem lieferte Uran

Washington/Berlin (taz) - Pakistan baut seit Jahren an einem geheimen Reaktor für militärische Zwecke. Und deutsche Firmen leisten dabei wesentliche Hilfe. Diese Schlußfolgerung legen Informationen aus US-amerikanischen Geheimdienstkreisen nahe, über die das Atomfachblatt 'Nuclear fuel‘ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.

Der Reaktor, dessen Standort noch unbekannt ist, soll bei einer Leistung von 50 Megawatt speziell für die Produktion waffenfähigen Plutoniums ausgelegt sein. Außerdem fürchten die amerikanischen Geheimdienstler, daß in dem Atommeiler das für die Verstärkung von Plutoniumbomben benötigte Tritium erbrütet werden kann.

Amerikanische Atomexperten glauben nachweisen zu können, daß der bisher vor der Weltöffentlichkeit verborgene Reaktor bereits fertiggestellt oder doch seit langem im Bau ist. Das schließen sie aus zahlreichen Materiallieferungen, über die pakistanische Unterhändler in den letzten Jahren mit westlichen Firmen verhandelten oder die auch faktisch durchgeführt wurden. Zu den Zulieferern gehören nach diesen Erkenntnissen auch die jüngst aufgeflogenen Hanauer Atomfirmen NTG und PTB. Inzwischen geht auch die Staatsanwaltschaft Hanau davon aus, daß die von der NTG nach Pakistan geschmuggelte Tritium-Anlage allein militärischen Zwecken dienen sollte.

Die US-Regierung intervenierte nach Darstellung des Blattes rund hundertmal gegen die deutsch-pakistanischen Atomgeschäfte. Einmal mehr dabei: die Nukem in Hanau, die mindestens einmal 30 Kilogramm Uranhexafluorid an die pakistanischen Atomfreunde schickte. Bericht Seite 7

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