: Bürgersteige hochklappen
■ DAG kämpft für einen pünktlichen Feierabend / SPD und AL wollen auch nicht abends einkaufen
Zur gleichen Zeit, als in Bonn der Sozialausschuß über den Dienstleistungsabend diskutierte, kam es gestern nach Auskunft der DAG zu Beginn der Ladenöffnungszeiten vor einigen Warenhäusern zu Protesten der Beschäftigten. Deren Unmut richtete sich gegen das Vorhaben der Bundesregierung, die Ladenöffnungszeiten per Gesetz an Donnerstagen bis 21 Uhr auszudehnen. Eine Delegation der DAG überreichte aus diesem Grund gestern jeweils eine Resolution an die Bundestagsabgeordneten von CDU und SPD, in der sie aufgefordert werden, die Pläne des Bundesarbeitsministers, das Ladenschlußgesetz zu ändern, abzulehnen. Die SPD wurde aufgefordert, nach der Senatsumbildung dafür zu sorgen, daß die Bonner Pläne im Bundesrat zu Fall gebracht werden. Damit rannte die DAG jedoch offene Türen ein. Im Konsenspapier von SPD und AL ist bereits festgelegt, daß eine Bundesratsinitiative vorgesehen ist, die dafür sorgen soll, daß die Ladenschlußzeiten erhalten bleiben. Weiterhin soll es nur in „eindeutigen Ausnahmefällen“ möglich sein, sogenannte lange Freitage zuzulassen.
Ausnahmsweise weltstädtischer gibt sich dagegen die CDU. Sie hatte auf ihrem Landesparteitag den Beschluß gefaßt, eine Öffnung der Geschäfte zwischen 6 Uhr morgens und 23 Uhr abends vorzuschlagen.
du
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen