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Springer hetzt mit geringer Auflage

■ DruckerInnen streiken weiter / Berliner Zeitungen in geringer Auflage

„Wenn ich Drucker wär‘, hätt‘ ich die taz gestern nicht gedruckt!“ kommentiert ein Mitglied der Volksblatt -Geschäftsleitung die gestrige Ausgabe unserer Zeitung. Wir hatten im Lokalteil berichtet, daß die taz zur Zeit deshalb erscheine, weil der Betrieb, in dem sie hergestellt wird, Streikbrecher einsetze. Die taz wird beim Spandauer 'Volksblatt‘ gedruckt - die wenigen Drucker, die dort trotz Warnstreiks hinter der Rotationsmaschine stehen, arbeiten zur Zeit bis zum Umfallen. Entsprechend sauer waren die Kollegen, als sie gestern als Streikbrecher tituliert wurden - wer heißt schon gerne so.

Eine Betriebsrätin des 'Volksblattes‘ kann nicht erkennen, „warum die taz bestreikt werden sollte“. Die taz ist nicht Mitglied des Bundesverbandes Druck und somit nicht Teilnehmer an den laufenden Tarifauseinandersetzungen. Der Berliner IG-Druck-Gewerkschaftssekretär Weber fände es dagegen „eine dolle Sache, wenn die taz aus Solidarität mal einen Tag ihr Erscheinen einstellt“.

Weniger kompliziert sah die Sache bei Springer aus: 83 von 85 ArbeiterInnen der Rotationsabteilung beschlossen dort in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch einen vierstündigen Warnstreik. Das Ergebnis: 'Bild‘, 'BZ‘ und 'Morgenpost‘ konnten ihre Vorbehalte gegen Rot-Grün heute nur in sehr geringer Auflage anmelden. Im Spandauer 'Volksblatt‘ wurde gestern wieder normal gearbeitet, bei „Mercator“, wo der 'Tagesspiegel‘ hergestellt wird, streikten die DruckerInnen weiter. Insgesamt waren 300 Beschäftigte an den Tarifauseinandersetzungen aktiv beteiligt. Von einem „Signal aus Wiesbaden“ machte Gewerkschaftssekretär Weber mögliche weitere Aktionen in der Stadt abhängig.

ccm

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