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Grüne und Brasiliens Arbeiterpartei wollen Atomvertrag kündigen

Bonn (afp) - Der Präsidentschaftskandidat der brasilianischen Arbeiterpartei (PT), Luis Ignacio „Lula“ da Silva, wirft der Regierung von Staatspräsident Jose Sarney „Scheinheiligkeit“ in der Amazonas-Politik vor. Auf der dritten Station seiner Europareise erklärte da Silva am Donnerstag vor der Presse in Bonn, mit der Rede von der abzuwehrenden angeblichen „Internationalisierung“ des Amazonas-Gebiets zum Schutz der tropischen Regenwälder werde dieses „ernste Thema“ zu einer „nationalistisch-reaktionären Frage“ umfunktioniert. Gerade die Regierung Sarneys solle sich nicht scheinheilig über die Internationalisierung Amazoniens beschweren, wo sie doch internationale Konzerne dorthin gezogen habe, die für die Vernichtung der Regenwälder mitverantwortlich seien. Da Silva habe bei seiner Rundreise nur „Besorgnis“ angesichts dieses Umweltproblems festgestellt und keine irgendwie gearteten Internationalisierungspläne. Ziel seiner Politik sei es, die Lösung des Schuldenproblems Brasiliens mit der Hilfe aus Industrieländern für Umweltprojekte zu koppeln. Der Bundestagsabgeordnete der Grünen, Hoss, teilte mit, daß seine Partei und die PT im Frühsommer in ihren jeweiligen Parlamenten eine gemeinsame Kampagne führen wollen. Beide Parteien streben an, daß der 1975 geschlossene Vertrag über das deutsch-brasilianische Nuklear-Kooperationsprogramm nicht erneuert wird.

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