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Post aus der Moderne

Sechs Uhr abends. Das Protokoll der heutigen Konventssitzung vermerkt die Rede des Bürgers Danton: „Nichts ist schwieriger als zu bestimmen, was ein politisches Verbrechen ist. Wenn es aber so ist, daß der Mann aus dem Volke für ein bestimmtes Verbrechen sofort bestraft wird, hingegen ein politisches Verbrechen nur schwer zu verfolgen ist, braucht man da nicht außerordentliche Gesetze, die außerhalb der gesellschaftlichen Institutionen wurzeln, welche die Rebellen schrecken und die Schuldigen treffen? Das Wohl des Volkes verlangt

jetzt große Mittel und furchtbare Maßnahmen. Ich sehe keinen Mittelweg zwischen einem ordentlichen Gericht und einem Revolutionstribunal. (...) Seien wir schrecklich, damit nicht das Volk schrecklich sein muß; organisieren wir ein Tribunal - nicht gut, denn das ist unmöglich, aber so wenig schlecht als möglich, damit das Volk wisse, daß das Schwert des Gesetzes über dem Haupt all seiner Feinde schwebt. (...)

Ich fasse zusammen: Heute abend Organisierung des Tribunals, Organisierung der exekutiven Gewalt; morgen militärische Bewegung. Morgen müssen Eure Kommissare aufgebrochen sein! Ganz Frankreich muß sich erheben, zu den Waffen eilen und gegen den Feind marschieren! Holland muß besetzt werden, Belgien muß frei sein, der englische Handel muß zugrunde gerichtet werden! Die Freunde der Freiheit müssen über dieses Land triumphieren! Unsere überall siegreichen Waffen müssen den Völkern Befreiung und Glück bringen - und die Welt wird gerächt sein!“

Inmitten von tosendem Beifall verläßt Danton die Tribüne. (1793) 19.VENTOSE

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