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Kein Märchen

Frauen an der Macht in Berlin  ■ K O M M E N T A R E

Es ist wie in einem Märchen. Fünfe auf einen Streich. Sollte Mompers Liste gewählt werden, würde Berlin eine von Frauen zu regierende Stadt werden. Nach dem Motto, die Zukunft ist weiblich oder gar nicht. Mit den Kandidatinnen der Alternativen Liste wären es acht Senatorinnen gegen fünf Senatoren. Daß die Männer dabei die wichtigen Ressorts wie Inneres, Finanzen und Wirtschaft innehaben, sollte trotzdem ein wenig stören. Der zukünftig Regierende ist über die Quotenbeschlüsse seiner eigenen Partei weit hinausgegangen. Statt 30 Prozent liefert er stolze 50 Prozent. Ein gelungener Schachzug. Er hat seinen eigenen Parteifrauen eine Freude machen können. Er hat sich elegant seiner bläßlichen männlichen Kandidaten entledigt. Und er hat gut für sich selbst gesorgt. Frauen mit mehr oder weniger feministischem Einschlag an die Spitze von Ämtern zu setzen, signalisiert Unkonventionalität und Eigensinn.

Eigensinn auch gegenüber der Alternativen Liste, die jetzt schön dumm dasteht mit ihren Frauen, die bis auf Anne Klein keine ausgewiesenen Frauenfrauen sind. Bis zum Bekanntwerden der Liste hatte noch jede in Berlin gefürchtet, daß die Bonbons der Alternativen Liste bis auf eine Ausnahme die einzigen im zuküntigen Senat sein würden. Und nun kommt Momper mit einer ganzen neuen Schachtel Pralinen.

Maria Neef-Uthoff

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