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Blub - für Behinderte kein Vergnügen-betr.: Behindertenfeindlichkeit im Blub

Betr.: Behindertenfeindlichkeit im Blub

Bei einem Besuch im Blub mußten wir feststellen, daß Behinderten und Arbeitslosen keine Ermäßigung gewährt wird im Gegensatz zu SchülerInnen und StudentInnen. Das heißt für Behinderte mit einem Taschengeld von 192 Mark pro Monat, daß der Besuch im Blub für uns ein zu teures Vergnügen ist, leider.

Hinzu kommt, daß jeder von uns auf die Begleitung eines Betreuers angewiesen ist, für den auch bezahlt werden muß. Unsere Frage lautet nun, warum können Behinderte, die ohnehin in allen Bereichen des Lebens benachteiligt sind, nicht zumindest wie die einkommensschwache Gruppe der SchülerInnen und StudentInnen behandelt werden?

Darüber hinaus mußten wir feststellen, daß von den zwei vorhandenen Umkleidekabinen für Behinderte nur eine zu gebrauchen war, weil die andere als Abstellraum benutzt wurde. Außerdem ist die Umkleidekabine mit vier Schränken gleichzeitig Toilette und bietet Platz für höchstens einen Rollstuhlfahrer - fragt sich, wo die anderen bleiben oder was passiert, wenn die Toilette besetzt ist?

Abschließend möchten wir bemerken, daß ein Besuch im Blub für uns ein schönes Ereignis ist, jedoch können wir uns des Eindruckes nicht erwehren, daß bei der Planung zwar die Auflage der Zugänglichkeiten für Behinderte erfüllt wurde, jedoch die tatsächlichen Bedürfnisse behinderter Menschen nicht hinterfragt wurden.

Es wäre schön, wenn dieser Brief dazu beitragen würde, allen sozial schwachen Gruppen gleiche Behandlung zu gewähren, unabhängig ob Träger öffentlicher oder privater Natur sind. In der Hoffnung, daß dieser Brief nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch Veränderungen bewirkt, im Namen aller Betroffenen

Lothar Paetzel, Peter Reiher, Berlin 33

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