: Satanische Verse, Nachdruck
In der Freitagsausgabe stand geschrieben, daß mehr als 50 bundesdeutsche, österreichische und Schweizer Verlage für eine gemeinsame Publikation der Satanischen Verse von Salman Rushdie den Verlag UN-Charta Artikel 19 gegründet haben. Die taz teilte den Glauben der Verlagsgründer, daß der Artikel 19 der UN-Charta von der Meinungsfreiheit handelt. Die Kollegen von der Frankfurter Rundschau haben nachgeforscht: Der Artikel 19 erläutert lediglich, was mit einem Mitgliedsstaat geschieht, der mit seinen Beitragszahlungen im Rückstand ist. Es gibt zwar einen Artikel 19, bei dem es um die Freiheit geht, seine Meinung sagen zu dürfen, der steht allerdings nicht in der UN-Charta vom 26. Juni 1945, sondern in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“.
Das Winzerdorf Corsier am Genfer See, in dem Charlie Chaplin seine letzten 25 Jahre gelebt hat, wollte den 100. Geburtstag des Komikers am 16. April mit einem großen Festival feiern. Bis Ende des Jahres will das Waadtland eine Vielzahl von Veranstaltungen - darunter Ausstellungen und Volksmärkte - organisieren. Einen Monat vor Beginn des Jubiläums sind die Widrigkeiten, die die Festvorbereitungen begleitet haben, in einen handfesten Krach umgeschlagen. Die Witwe Chaplins hat bereits abgesagt. Alles fing damit an, daß das ZDF die Übertragung des Schweizer Zirkus Knie aus dem „Parc Chaplin“ ablehnte. Als Knie daraufhin selbst absagte, war das der erste Schuß ins Kontor des Festkomitees. Der zweite ließ nicht lange auf sich warten. Als die Gemeinde weiterhin an dem Vorhaben festhielt, ein Festzelt mit 2.500 Plätzen nahe am Anwesen von Chaplins Witwe Oona aufzustellen, kamen ihnen Umweltschützer dazwischen. Unterstützt vom WWF und der Naturschutz-Liga gingen sie gerichtlich gegen das Vorhaben vor, da es sich um eine schützenswerte Trockenzone von nationalem Interesse handele. Obwohl die Umweltbewegten bis vor die Kantonsregierung zogen, gab die Gemeinde nicht nach. Aus finanziellen Gründen mußte die Direktorin des internationalen Filmkomödienfestivals, Iris Brose, ihren Posten räumen. Daher soll das Chaplin-Filmfest, daß seit 1979 stattfindet, jetzt in kleinerem Rahmen weitergeführt werden. Dennoch will das Komitee im August eine breite Chaplin-Retrospektive mit 50 Filmen zeigen.
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