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Späth will nicht Kohl werden

Hamburg (dpa) - Der baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth ist am Dienstag Spekulationen entgegengetreten, im Falle eines Kanzlerwechsels als Nachfolger Helmut Kohls bereitzustehen. In einem Hintergrund-Gespräch mit Journalisten erklärte er: „Ich will Ministerpräsident in Baden-Württemberg bleiben.“

CDU-Vorstandsmitglied Kurt Biedenkopf erklärte zu der von Kohl angestrebten Kabinettsumbildung: „Ich kann natürlich Personen austauschen. Wenn sich die Politik nicht ändert, wird sich gar nichts ändern.“ Er zeigte sich im Norddeutschen Rundfunk besorgt, daß durch eine „voreilige Personaldebatte“ die eigentlichen Ursachen für die Schwierigkeiten der Partei nicht ausreichend analysiert werden. Der niedersächsische CDU-Chef Wilfried Hasselmann bezeichnete die Personaldebatte über einen Wechsel an der Spitze der Bundesregierung als falsch. „Die CDU Niedersachsen beteiligt sich nicht an der Demontage von Helmut Kohl“, sagte Hasselmann in einem 'dpa'-Gespräch. Personelle Veränderungen in der Bundesregierung seien notwendig, der Kanzler stehe jedoch nicht zur Diskussion.

Der CSU-Politiker Hermann Höcherl vertrat im Kölner 'Express‘ die Auffassung, eine Kabinettsumbildung könne durchaus der Union aus der Krise helfen. Allerdings werde es nicht ausreichen, nur beim CDU-Teil im Kabinett Veränderungen vorzunehmen. „Der Kanzler müßte schon ein deutlicheres Signal setzen.“

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