: tazsachen-betr.: "Die Monotonie der Entlarvung", taz vom 16.3.89
betr.: „Die Monotonie der Entlarvung“, taz vom 16.3.89
Laut Rezensent Sontheimer sagen Tolmein/zum Winkel in ihrem taz-Buch nicht konkret, welche „ewigen linken Wahrheiten“ sie eigentlich verteidigen. Sontheimer irrt: Diese Wahrheiten sind das Thema des gesamten Buches. Es geht darum, mitzumachen bei der ökologischen Modernisierung der Volkswirtschaft und des Rechtsstaates, denn das hat den Malochern, Asylsuchenden, SoziempfängerInnen etc. noch nie was gebracht.
Eine tägliche Zeitung kann diesen Widerstand mitorganisieren: durch Öffentlichkeit gegen die Nachrichten der Herrschenden, durch Berichterstattung aus dem Blickwinkel der Betroffenen etc.
So wie die taz-Mehrheit sich in der IWF-Kampagne verhalten hat, wie Ihr die Debatte um das Waffenkonto geführt habt und wir Ihr jetzt die tägliche Seite zum Hungerstreik abgebügelt habt -, das sind alles Zeichen, daß Ihr Eure Macht inzwischen sehr bewußt einsetzt.
Wenn Ihr wissen wollt, wie eine gute radikale Zeitung gemacht wird, dann schaut Euch 'Clockwork 129‘ (zu politischen Prozessen, Hungerstreik, § 129 a) an: das ist Gegenöffentlichkeit als direkte politische Intervention.
A.Gampert, Wuppertal-Bilbao
Noch nie so gelacht. Es war einmal: „Täglich eine linksradikale Tageszeitung.“ War einmal und sollte also so niemals gewesen sein. Herr Sontheimer hat die Sache geklärt: Irrtum, „daß sie jemals ein pures linksradikales Blatt war“. Tatsächlich ist das der grundlegende Irrtum und hätte früher aufgeklärt werden müssen.
Die Täuschung war doch wohl gewollt - nicht wahr? LeserInnen erwünscht, klar, egal wo sie herkommen oder was sie denken. (...)
Eberhard Tresselt, Köln 41
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