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Unvergleichbar-betr.: "Mosaik des Absitzens", taz vom 17.3.89

betr.: „Mosaik des Absitzens“, taz vom 17.3.89

(...) Von einem Romanschreiber erwarte ich nicht unbedingt schlauere Statements als die, daß Päderastie ein und dasselbe wie Parteiarbeit ist. Von einem Journalisten allerdings erhoffe ich mir doch, daß er in der Lage ist, zu sehen, daß SPD und Knabenliebe etwa genauso unvergleichbar sind wie Faschismus und die Vorliebe für Käsekuchen.

Ich bin von meinem Vater, der wohl Päderast gewesen sein muß, sexuell mißbraucht und vergewaltigt worden und leide heute noch unter den Folgen dieser „Kinderliebe“. Mir wäre es lieber gewesen, mein Vater hätte seine Energien bei der SPD verbraucht! „Päderastie/Pädophilie“ ist für mich kein Kavaliersdelikt oder ein „Eselstrott“, der halt so passiert wie „serbisches Reisfleisch pikant„(!), sondern eines der gräßlichen Markenzeichen des Patriarchats, wo erwachsene Männer ihre Macht (und eventuell ihr Geld) ausnützen können, um ihre eigenen perversen sexuellen Bedürfnisse anderen Abhängigen (Frauen und Kindern) aufzudrücken.

C.D., Germering

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