Ausgewiesene Politikerin wurde diffamiert

■ betr.: „Senat soll Ausländerbeauftragte einsetzen“, Artikel von Klaus Schloesser, taz vom 23.3.89

1. Daß Herr Schloesser zu einer sachlichen Auseinandersetzung mit politischen Initiativen der SPD nicht in der Lage ist, ist hinreichend bekannt. Beweise dafür hat er genug geliefert.

2. Sein Bericht und Kommentar zur Forderung nach einem/einer Ausländerbeauftragten diskriminiert eine politisch und fachlich ausgewiesene Politikerin und Beamtin und fordert deshalb zum Widerspruch heraus.

3. Frau Dr. Lill nimmt ihre schwierige Aufgabe als Abteilungsleiterin im Arbeitssressort uneingeschränkt wahr. Ihre Funktion als UB-Vorsitzende übt sie nicht zu Lasten ihrer beruflichen Aufgabe aus.

4. Wer die Aufgabe der Leitung einer Zentralstelle für Ausländerpolitik übernimmt, hat keinen „ruhigen Job“ zu erwarten. Das Gegenteil ist der Fall. Zur Übernahme eines solchen Amtes gehören Mut und Engagement und ein hoher Zeitaufwand. Wer die verschiedenen Aktivitäten in der Ausländerarbeit kennt, muß wissen, daß die Koordinierung dieser Aktivitäten nicht nebenbei zu leisten ist. Darüber hinaus müssen neue Konzeptionen entwickelt werden. Ausländerfeindlichkeit und Rassismus sind eine Herausforderung an die Ausländerpolitik.

5. Frau Dr. Lill hat auch parteiintern nicht über Arbeitsüberlastung durch „berufliche und sozialdemokratische Doppelbelastung“ geklagt. Diffamierend ist es auch, ihr zu unterstellen, sie wolle es „dienstlich gern ein bißchen ruhiger angehen lassen“.

6. Herr Schloesser unternimmt in seinem Artikel den untauglichen Versuch, eine mögliche Kandidatin für die neue Aufgabe zu diskreditieren. Seine wohl persönlichen Motive sind mir nicht bekannt, vielleicht möchte er auch nur männliche „Kandidaten“ ins Gespräch bringen. Einen Versorgungsposten hat Frau Dr. Lill nicht nötig, dafür hat sie ihr Können genug unter Beweis gestellt.

7. Im übrigen wird ohnehin erst über die Sache entschieden und dann über die Person.

Bürgermeister Klaus Wedemeier, Präsident des Senats

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