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Bayern schaltet ab bei kritischem Fernsehbericht über Pelztierzucht

München (taz) - Der Direktor des Bayerischen Fernsehens, Wolf Feller, nahm kurzfristig einen kritischen Bericht über Pelztierzucht aus dem Programm. Der Beitrag sollte gestern im „Zeitspiegel“ des Dritten Fernsehprogramms gesendet werden. Der Bericht setzte sich mit den Zuständen in österreichischen Pelztierfarmen auseinander. Doch das „Deutsche Pelzinstitut“, eine Lobby-Organisation der Pelztierzüchter intervenierte. Der Bayerische Rundfunk reagierte prompt und ließ sich nicht zum ersten Mal von dem Institut unter Druck setzen. Bereits im September vergangenen Jahres nämlich wurde ein kritischer Beitrag der „Tiersprechstunde“ aufgrund dieser Lobby zensiert. Zum Eklat kam es diesmal, weil ein Vertreter des Bayerischen Pelztierzuchtverbandes, nach dem er den Film gesehen hatte, sich weigerte, einen Kommentar dazu abzugeben.

Gegen diese Zensurmaßnahme kündigte der grüne Rundfunkrat, Winfried Eckardt, scharfen Protest an. Eckardt will vor allem wissen, ob es zutrifft, daß Feller den entrüsteten BR -Mitarbeitern mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen drohte, falls diese Zensur öffentlich bekannt werde.

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