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Kriegsdienstverweigerer für Streik

Hamburg (taz) - Die rund 80.000 Zivildienstleistenden in der BRD werden am 1. Juni dieses Jahres streiken. Mit vielfältigen Aktionen soll gegen die an diesem Tag in Kraft tretende Verlängerung der Kriegs- und Zivildienste protestiert werden. Ab dem 1. Juni wird der Kriegsdienst von 15 auf 18 Monate verlängert, die Zivildienstleistenden müssen dann statt 20 Monate zwei Jahre „dienen“. Unklar ist noch, ob einen oder zwei Tage gestreikt wird.

Mit dem Streik wollen die Kriegsdienstgegner nicht nur gegen die Verlängerung ihres Dienstes vorgehen, sondern vor allem der zivilmilitärischen Verplanung von Zivildienstleistenden entgegentreten. Wie ein Sprecher der Hamburger „Selbstorganisation der Zivildienstleistenden“ (SOdZl) der taz sagte, wolle man nicht für eine Reformierbarkeit des Zivildienstes, sondern für dessen Abschaffung kämpfen. Die Bundeszentrale der SOdZl und die Landesverbände werden am Wochenende in Frankfurt den Streik endgültig beschließen. In den nächsten zwei Monaten soll dann die Arbeitsniederlegung umfassend vorbereitet werden, um den „reaktionären Zielen der Politiker die Stärke der Zivildienstleistenden entgegenzusetzen“.

Oliver Neß

Vorbereitungstreffen aller Zivildienstleistenden der BRD: Sonnabend, 1. April, Vogelsbergstraße 17, Frankfurt. Infos: Tel. 069/40 80 394

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