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Frauenforscherinnen jetzt gesucht

■ Universität Bremen neuerdings vorn / Erstmalig in Bundesrepublik Professorinnen-Stelle für feministische Naturwissenschaft / Nächste Woche Hearing

Nicht zu einer einzigen professoralen Frauenforscherin mit Lebenszeitposten hat es die Bremer Universität in den vergangenen Jahrzehnten gebracht. Dieser Mangel wird derzeit so rapide behoben, daß die Universität demnächst mit drei feministischen Professorinnen für Frauenforschung aufwarten kann. Erstens wird im sozialwissenschaftlichen „Offe -Institut“ eine Abteilungsleiterin Frauenforschung betreiben: Prof. Dr. Ilona Ostner. Da Bremer Uni-Frauen jedoch dagegen protestierten, daß Institutsleiter Offe sich die Bewerberin

ohne öffentliches Berufungs verfahren aussuchen durfte, ließ sich Uni-Rektor Timm im Akademischen Senat auf einen Kompromiß ein: Er gestand eine zweite Stelle für Frauenforschung zu - in „Naturwissenschaft und Technik“. Eine derartige Professur ist in der Bundesrepublik einzigartig. Deshalb soll in der nächsten Woche in einer Podiumsdiskussion und einem zweitägigen Hearing geklärt werden, für welchen Fachbereich solch eine Stelle auszuschreiben ist und was das eigentlich bedeutet: „Frauenforschung in Naturwissenschaft und

Technik“. Auf einer Vollversammlung machten Frauen bereits im Februar klar, daß sie sich weniger „bloßes Weiterforschen“, als eine fundierte Kritik der patriarchalischen Naturwissenschaften wünschen. Drittens soll als Ergebnis des Uni-Streiks eine feministische Sozialwissenschaftlerin berufen werden - wenn sich diesmal alle Beteiligten einigen können.

B.D.

Mi, 12.4., 17 Uhr: Podiumsdiskussion u.a. mit den Naturwissenschaftlerinnen Sarah Jansen und Rosemarie Rübsamen

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