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Ersatz-Besetzer

■ Senat bietet konkreten Ersatz für Nostiz- BesetzerInnen / Zwischennutzung für Marchstraße?

Die gestrige dritte Verhandlungsrunde zwischen den BesetzerInnen der Nostizstraße und dem Bausenat hat eine Einigung wahrscheinlicher gemacht. Der neue „Besetzerbeauftragte“ des Senats, Jesse, bot den Nostizleuten zwei Seitenflügel in Kreuzberg 61 als Ersatz an. Der Besitzer der Häuser sei einverstanden, hieß es aus dem Bezirk. Das Martinswerk soll dort die Trägerschaft für ein Selbsthilfeprojekt übernehmen, das wegen des schlechten Gebäudezustandes jedoch erst in einigen Wochen starten kann. Bis Ende der Woche will Bausenator Nagel jedoch eine feste Zusage für seinen Vorschlag. Damit der vom Senat angebotene Ersatz nicht zwischenzeitlich „unbefugt“ besetzt wird, bleibt die Adresse der Seitenflügel in gegenseitigem Einvernehmen erst einmal unter Verschluß.

Die Verhandlungen um das besetzte Haus Marchstraße und das angrenzende Gebäude Einsteinufer 41 sind wieder in Bewegung geraten. Der Vizepräsident der Technischen Universität, Ulrich Steinmüller, hat sich nach Angaben der Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung bereiterklärt, mit den BesetzerInnen Gespräche zu führen. Wie es seitens der Wissenschaftsverwaltung weiter hieß, soll die bisherige Bauplanung nun überprüft werden. Bis zu einer endgültigen Entscheidung über Gebäude und Grundstücke solle eine „Zwischennutzung“ der besetzten Häuser geduldet werden. Geprüft werden müsse auch, ob für den Neubau eines Rechenzentrums für das Konrad-Zuse-Zentrum und des Heinrich -Hertz-Instituts ein Ausweichgelände gefunden werden könne. Die Wissenschaftsverwaltung will sich auch bei dem Eigentümer der Grundstücke für eine Duldung der angestrebten Zwischennutzung einsetzen.

Dirk Ludigs/taz

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