piwik no script img

Keine Einreise wegen Aidsmedikament

Berlin (taz) - Die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) hat bei US -Botschafter Wolters gegen das Einreiseverbot für einen niederländischen Kollegen protestiert. Der Niederländer Paul Verhoef war, wie die Aids-Hilfe gestern mitteilte, bereits am Sonntag bei der Einreise zur 7. Nationalen Aids-Konferenz und der 11. Homosexuellenkonferenz in San Francisco festgenommen worden. Er gehörte zu einer niederländischen Delegation, die an den beiden Konferenzen teilnehmen wollte. Bei Gepäckkontrollen in Minneapolis hatten die Zollbehörden das Aidsmedikament AZT im Gepäck des Niederländers entdeckt. Verhoef sei daraufhin, so die Aids-Hilfe, ultimativ aufgefordert worden, in die Niederlande zurückzufliegen. Als sich Verhoef weigerte, wurde er festgenommen und zunächst ins städtische Gefängnis eingeliefert. Am morgigen Freitag soll er einem Richter vorgeführt werden. Die DAH appellierte an Wolters, sich „im Namen der Menschlichkeit“ dafür einzusetzen, daß das Recht auf freie Bewegung über Staatsgrenzen hinaus auch für Menschen mit HIV und Aids gelte. Verhoef solle unverzüglich aus der Haft entlassen werden.

-man

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen