: Konzert am Sonntag
■ Stern am Himmelszelt
Bremen wird zur Zeit geradezu überflutet mit ehemaligen Mitspielern der 85er Miles Davis Band. Nach dem Dacapo -Auftritt der Percussionistin Marilyn Mazur am Ostermontag beehrt uns diesen Sonntag der Gitarrist Mike Stern, und damit er sich inmitten all der EuropäerInnen nicht gar zu einsam fühlt, hat er sich gleich den Saxophon-Kollegen Bob Berg mitgebracht.
Eigentlich war Mike Stern der Gitarrist des 80er-Jahre -Miles. Seit der MD-Auferstehungs-LP „The Man With The Horn“ pflegte er mit seinen Gitarrenwendungen den MD-Klang um eine Rocknote anzupowern. Von einfachen Blueslicks ging er aus, die er dann Takt für Takt ausgespaceter umdeutete um sich über einige Umleitungen wieder zur Bandharmonik zurückgleiten zu lassen. Sofort war er zu erkennen, der Rockgitarrist, der im fremden Kontext sich so pudelwohl fühlte, weil sein musikalischer Akzent ihn davon befreite, akzentfrei Jazz spielen zu müssen.
Die eigene Band dieser Tage wird einen akzentuierten, angerockten Jazz spielen, in den alle Ingredienzen moderner improvisierter Discomusik eingehen. Eine hart treibende Rhythmik, die garniert ist mit trickreichen melodisch, harmonischen Zutaten, eine Prise Chromatik hier, ein Schuß Quartenharmonik da und den Bewunderern erhabener Instrumentalbeherrschung werden wieder einmal die Münder klaffen. ste
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen