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Alternative exportieren nach BaWü

■ Buntes BDP-Windrad soll sich in Stuttgart drehen

Nicht nur mit der Bremer Wirtschaft, wie es dpa kürzlich vermeldete, nein, auch mit der hiesigen Alternativwirtschaft geht es aufwärts. Letztes Indiz: Das Planungsbüro der Landesgartenschau im Musterländle Baden-Württemberg vergab den Auftrag für ein buntes, tönendes Windrad-Einzelstück nach - Bremen. Genauer: Nach Bremen-Hastedt in die Metallwerkstatt des alternativen Jugendverbandes „Bund Deutscher Pfadfinder“.

Die Grundkonstruktion des gartenschauenden Windrades stammt von dem Bremer Experten Horst Crome, der seine Erfahrungen auch bereits in einem bundesweit erhältlichen Buch niederlegte. Seine Wind-Anlage konstruierte er mit einer Arbeitsgruppe am Schulzentrum „Holter Feld“. Eines seiner Modelle wurde von Jugendlichen sogar in Corinto/Nicaragua installiert. Die PfadfinderInnen nun - „weltweit die einzigen Anbieter“ - schufen im letzten halben Jahr das gartenschauende Modell für Baden-Württemberg '89. Es soll dort einen zwanzig Meter hohen Spielturm „krönen“, eine Holzkonstruktion mit Rutschen und Schaukeln.

Das „Pfadfinder„-Windrad ist in drei ausgewählten Pastelltönen gehalten: aprikot, flieder, und „rot“ - „wie die eine dänische Wurst“. Darüberhinaus kann es auch mit akustischen Genüssen aufworten: Es treibt ein kleines Metallophon an, dessen zehn Töne im Kreis wiederholt „einen ganz akzeptablen Sound“ ergeben, wie der Schlossermeister Robert Bücking erläuterte. Vorgestern wurden die Einzelteile erstmals aus den kleinen Werkstatt-Räumen geholt und unter freiem Himmel zu einem Windrad verschraubt: Und siehe da: „Es paßte alles.“

Wer das stolze Teil, das Bremer „Wahrzeichen der Landesgartenschau“, besichtigen möchte, muß sich noch bis zum 28. April gedulden - und bis Stuttgart-Bietigheim verreisen. Hat es doch das aufstrebsame Bremen noch nicht zu einer eigenen Landesgartenschau gebracht.

Barbara Debus

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