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Ex-Senatsdirektor kehrt zurück

■ Hans-Jürgen Kahrs, Ex-Stellvertreter des Innensenators, soll Bremens ÖPNV attraktiver machen / Altes Gehalt und neue Hierarchie für bisherigen Spaziergänger wider Willen

Senatsdirektor a.D. Hans-Jürgen Kahrs kehrt zurück in die Bremer Politik. Der Ex-Stellvertreter von Ex-Innensenator Volker Kröning, von dessen Amtsnachfolger Bernd Meyer im letzten Sommer in die Wüste geschickt und seither gutbezahlter Spaziergänger wider Willen, soll sich künftig um Bremens öffentlichen Personen-Nahverkehr kümmern.

Im Rahmen eines zunächst auf drei Jahre befristeten Arbeitsvertrags soll Kahrs vor allem dafür sorgen, daß den jahrelangen Bekenntnissen von Senat und SPD

zum Vorrang des ÖPNV vor dem Individualverkehr verstärkt Taten folgen. Im Klartext: Für eigene Fahrspuren für Bus und Bahnen, Hochpflasterungen, weiße Streifen, auf denen Autos nichts mehr zu suchen und Straßenbahnen freie Fahrt haben.

Finanziell wird Kahrs, der als ehemaliger Chef der Bremer Verwaltungspolizei schon ausgiebig mit Fragen der Verkehrsplanung und -lenkung befaßt war, keine Einbußen im Vergleich zu seinem früheren Job erleiden. Seine 75prozentigen Pensionsbezüge werden einfach auf sein früheres

Senatsdirektoren-Gehalt aufgestockt.

Amtshierarchisch muß Kahrs allerdings zurückstecken: Als ÖPNV-Koordinator ist der Bus-, Bahn- und Fahrradfahrer Kahrs nicht nur Bausenator Konrad Kunick, sondern auch dessen Senatsdirektor Manfred Osthaus nachgeordnet. Als beruflichen Abstieg empfindet Kahrs seine neue Aufgabe trotzdem nicht: „Der Reiz einer neuen Aufgabe hängt für mich von ihrem Inhalt ab. Sicher, ich bin jetzt weisungsgebunden. Na und?“

K.S.

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